Von der Asphaltierung ihrer Straße sind die Anwohner so begeistert, dass sie sich mit einem Dankesgruß auf einem großen Schild (vor Fröhling's Marie) öffentlich äußern.

EJZ vom 23.9.1953:

Menschlich schön
Nun prangt sie in neuestem Glanz, die Strecke, die in Lüchow als ein Museum von Schlaglöchern angesehen und deshalb von allen Verkehrsteilnehmern, vom Radfahrer bis zum Straßenkreuzer gemieden wurde: die Mauerstraße. Eine schöne und ebene Asphaltdecke hat alle Unebenheiten verschwinden lassen, und wenn man nun noch die eine Seite des Bürgersteiges begradigen und pflastern würde, dann wären für eine neue Geschäftsstraße in Lüchow Tür und Tor geöffnet und die „City“ samt ihren Kunden höchst zufrieden.

Ja, es wurde lange genug geschimpft auf den Zustand dieser Straße, und die Stadtväter hörten manches harte Wort darüber. Nun aber prangt an der Ecke der Langen Straße unter den Stadtfarben und flankiert von Zierbäumen ein Schild „Die Mauerstraße dankt der Stadt“. Seht, Freunde, das nenne ich einen schönen menschlichen Zug. Nur auf die Stadt schimpfen und bei Abstellung von Übelständen die Sache als selbstverständlich betrachten, das kann jeder. Wenn wir aber von unserer Verwaltung Freundlichkeit und menschliche Züge wünschen, dann müssen wir sie auch ihr gegenüber zeigen, so wie hier in der Mauerstraße geschehen.

Lüchows Rollschuher aber haben nunmehr ihren Avus. Durchaus nicht im Sinne des Straßenverkehrs und man wird sie bald verjagen. Wie wäre es, wenn die hohe Stadt sich dieserhalb der Säufzergasse, auch Bleicherstraße geheißen, asphaltdeckenmäßig annehmen würde? Da könnte man zur Not auch rollen, ohne Gefahr zu laufen, unter dem nächsten Lastzug zu landen.

Zur neuen Asphaltdecke siehe auch ID 57003