Sparkasse der Stadt Lüchow in der Junkerstraße

Lüchow
Junkerstraße
Zeitraum: 1919 - 1932

Das erste Geldinstitut der Stadt Lüchow war die 1854 gegründete „Sparkasse der Stadt Lüchow“. Ihr folgte 1869 die Bank des „Landwirtschaftlichen Creditvereins für
das Wendland“. Die Bank wurde als Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis betrieben. Eine Aktie hatte damals einen Nennwert von 200 Talern.

Noch bis ins Jahr 1923 wurde das Gebäude als „Lüchower Sparkasse“ genutzt. Das Schild in dem Fenster links neben der Eingangstür weist auf die Kassenstunden hin: Vormittags 8-1, Nachmittags 3-5 und Sonnabend 8-1 Uhr.

Von 1950 bis Anfang der 80er Jahre nutzte die Samtgemeinde Lüchow das Gebäude. Im Erdgeschoss war die Samtgemeindekasse untergebracht und im Obergeschoss befanden sich Wohnungen. In den 50er Jahren war im
hinteren Teil des Erdgeschosses ein Werkraum für die Lüchower Mittelschule eingerichtet. Seit etwa 1990 wird das Gebäude durch das Modehaus Borghaus genutzt.

Hans-Jürgen Böckler kommentierte am 12.01.2015
Der Werkraum wurde bis zum Umzug der Realschule Ende 1969 genutzt.
Autor/-in:  Ernst  Stock
Quelle:  Inge  Pehlke
Archiv-ID: 15435
Kommentare
Torsten Schoepe 15.05.2020
Am 7. Dezember 1926 erschien in der "Zeitung für das Wendland" eine Anzeige, die die obige Passage über die Nutzung bis 1923 vermutlich widerlegt. Dort ist zu lesen, dass die Sparkasse am 15. Dezember 1926 ihre Geschäftsräume in die Junkerstraße verlegt. Das Foto von Ernst Stock würde ich auch anhand anderer Referenzen über seine Tätigkeiten in die 1930er Jahre datieren.
Torsten Schoepe 15.05.2020
Ergänzung zum vorherigen Kommentar: ...oder besteht zwischen "Lüchower Sparkasse" und "Sparkasse der Stadt Lüchow" ein Unterschied?
Wolfgang von der Heyde 21.12.2021
Zum einleitenden Text: Genau genommen gab es 1950 noch keine Samtgemeinde - aber interessanter ist vielleicht, dass das Gebäude Anfang der 1950 als Polizeiwache genutzt wurde. Ich erinnere mich deshalb so genau, weil ich mit zwei guten Freunden im zarten Alter von etwa 8 Jahren von Herrn Polizeimeister Sch. (noch mit Tschako und Stiefeln) dorthin geleitet wurde und ca. 10 Minuten oder so strafsitzen mußten. Wir hatten an einem abgestellten Motorrad die Ball-Hupe betätigt - jeder einmal. Er hatte uns bei seinem nachmittäglichen Rundgang beobachtet. Diese uns heute etwas übertrieben erscheinende Maßnahme zeigte aber Erfolg: der eine von uns wurde Gerichtssekretär, der zweite verwaltete lebenslang ehrenvoll das Geld anderer Leute und ich habe bis heute keinen Punkt in Flensburg.
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