Die Band "Votum" spielt 1977 in der Diskothek Cosy

Lüchow
Datum: 23. Juni 1977
Zeitraum: 1971 - 1980

Bildunterschrift und Bericht in der EJZ vom 28. Juni 1977:

„VOTUM" — Rock- und Bluesgruppe aus Lüchow-Dannenberg.
Von links: Gerd Weich, Manfred Wernicke, Rolf Lorig, im Hintergrund Detlef Hillmer.
Aufn.: H.-H. Müller

„Votum“ in concert
Heiße Blues- und Rockrhythmen — Was fehlte: ein aufgeschlossenes Publikum

"Lüchow. Von den Beatles über Deep Purple und Jimi Hendrix bis hin zu eigenen Stücken — die Lüchow-Dannenberger Gruppe „Votum“ hatte einiges zu bieten, als sie am Freitagabend im „Cosy Pop“ in Lüchow vor ca. 60 Leuten spielte, von denen die meisten wohl mehr auf Disco-Sound „stehen“.

Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung, weil die Gruppe auf mehr Publikum wartete, trumpften Manfred Wernicke, 22, (Baß), Rolf Lorig, 24, (Gitarre und Gesang), Gerd Weich, 24. (Gitarre und Gesang) und Detlef Hillmer, 16, (Schlagzeug), mit ihrem ersten eigenen Stück auf. „Running over hlll“ riß die Teens nicht gerade aus ihrer Starrheit, und so war der Applaus spärlich — unverdienter Weise, denn was die Vier vortrugen, war nach einem Jahr Zusammenspiel schon eine beachtliche Leistung. Die Möglichkeiten von „Votum“ waren etwas dadurch eingeengt, daß der Organist Felix Lodders, 18, fehlte. Er liegt zur Zeit im Dannenberger Kreiskrankenhaus. Das eigene Stück „Honey“ schien gut anzukommen. Der Rhythmuswechsel in diesem Lied veranlaßte sogar einige Zuhörer, mit der Musik mitzugehen. Das Publikum „taute auf“. Nach der Pause dann, als viele jüngere Zuhörer nach Hause gegangen waren, kam Stimmung auf. Am Schluß gab es soviel Applaus für die gelungenen Stücke, daß die Vier noch drei Zugaben spielten und in sie hineinlegten, was sie konnten. Ein Unterschied im Können war zu ihrem ersten Auftritt vor ein paar Monaten im Lüchower Gymnasium zu hören.

Unter dem Namen „Votum“ können sich viele kaum etwas vorstellen. Zuerst nannten sich die Fünf „Veto“ (lat. „ich verbiete“), um damit auszudrücken, daß sie gegen Disco-Sound und im allgemeinen auch gegen Tanzmusik sind. Irrtümlich wurde dann der Name „Votum“ verbreitet, und dabei blieb die Gruppe. Das Repertoire an eigenen Stücken wollen die Musiker möglichst noch ausbauen, um schließlich auf nachgespielte Songs verzichten zu können. Als höchstes Ziel hat sich „Votum“ vorgenommen, auch im Lüneburger Raum bekannt zu werden. Immerhin gibt es schon mehrere deutsche Gruppen, die auch ohne Disco- und Philly-Sound ihr Publikum gefunden haben. bs"
Autor/-in:  Hans-Hermann  Müller
Quelle:  Hans-Hermann  Müller
Nutzungsrechte: Alle Rechte an dieser Aufnahme liegen bei dem Autor Hans-Hermann Müller, ehemaliger Chefredakteur der Elbe-Jeetzel-Zeitung. Jegliche Veröffentlichung nur mit schriftlicher Genehmigung. Anfragen über den Kontakt des Wendland-Archivs unter torsten@schoepe.de.
Archiv-ID: 55932
Kommentare
Michael Thäle 10.10.2023
Mit Rolf Lohrig & Manfred Wernecke habe ich bei der EJZ gearbeitet
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