Fischer auf der Jeetzel

Dannenberg
Datum: PSt.25.2.1919 Fragezeichen

s.a. An 17
Herkunft:  Peter  Wentzel
Jeetzel
Archiv-ID: 20405
Kommentare
Otto Kiehn 25.04.2020
Bei dem weißen Gebäude am linken Bildrand handelt es sich um die Dannenberger Synagoge, die von den Nazis abgebrannt und zerstört wurde
Ulli STANG, Dannenberg 27.04.2020
Ich muss Otto Kiehn (25.04.2020) widersprechen. Kiehn hat recht, es handelt sich um die Dannenberger Synagoge : "Nach außen stellte der Bau einen schlichten Kubus unter einem [...]dach dar, die Mauern waren auf halber Höhe durchbrochen mit je zwei Rundbogenfenstern." ( RÜCK, Peter, et.al. , Abraham Bresslau : Briefe aus Dannenberg 1835-1839, Marburg a.d.Lahn, 2007, S. 100) . Die Synagoge wurde am 26.Juni 1846 eingeweiht (ebd. S. 101). Kiehn hat nicht recht mit der Aussage, dass die Synagoge von den Nazis zerstört wurde. Berndt WACHTER berichtet ( Hann. Wendland, 12.Jahresheft 1987/88, S. 46) : "Im Zuge wachsender Verstädterung wanderten auch jüdische Familien in die Ballungszentren ab. Erste Schwierigkeiten für die Synagogengemeinde in Dannenberg ergaben sich 1891; die Gemeinde war unter die erforderliche Mitgliederzahl gesunken, und sie verkaufte 1896 ihr Grundstück am Schloßgraben mit Wohnhaus, Stall und Garten an den Hofbesitzer Predöhl für 8500 Reichsmark und behielt lediglich die Synagoge mit 151m² Grundfläche ... 1911 wurde auch die Synagoge...an den Kohlenhändler Rohde für 500 RM verkauft." Bei RÜCK (a.a.O. S.116) wird notiert: "Kohlenhändler Rohde machte bald Konkurs; die Synagoge wurde vor dem ersten Krieg abgebrochen. Der mächtige Sockel überdauerte, im Garten hinter dem heute unter Denkmalschutz gestellten Haus ´am Schloßgraben 5 ´, dem ehemaligen Posthof und jüdischen Gemeinde-und Schulhaus, ist er zu sehen."
Paul-Albert Voigt 29.04.2020
Das ist richtig! Von wem und warum die Synagoge dann abgebrochen worden ist und wann sie erbaut worden war, wird im genannten Jahresheft leider nicht erwähnt. Das Natursteinfundament existiert zwischenzeitlich auch nicht mehr, denn das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus wurde verkauft und um einen riesigen Betonkasten mit Panoramafenster zum See hin erweitert. Die Steine lagen zumindest vor Kurzem noch auf dem Grundstück. Durch die großzügige Abholzung des gesamten Baumbestandes zum See hin durch die Gemeinde hat der Eigentümer jetzt einen Panoramablick über den See. Sicher reiner Zufall.
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