Hamburger-Kaffee-Zentrale

Lüchow
Lange Straße (zwischen Markt und Drawehner Straße) 47
Datum: um 1930
Zeitraum: 1919 - 1932

Verkauf von Kolonialwaren, Kaffee, Konfitüren und Tee. Inhaber K. Trensch (und Sohn?) präsentieren sich vor dem Geschäft.

Von 1811 bis 1856 gehörte das Haus zunächst dem Schneider Klahn, danach einem Rothgießer Becker

Im März 1894 verstirbt die Witwe Wolkenhauer, die 1889 das Bürgerrecht für Lüchow erhielt. Adolf Wiegrefe und Christian Schwieger sind Vormünder für den noch minderjährigen Heinrich Wolkenhauer (Konfirmation 1897). Sie übernehmen im April 1894 einen Nachlass-Verkauf. Angeboten werden "Mehrere Mille gute abgelagerte Cigarren, mehrere Sorten Taback, Porzellan- und Glaswaaren, Wollsachen und ca. 100 Flaschen Wein."

Um 1905 wird ein Foto als Ansichtskarte produziert, auf dem der Name (Kaufmann) Adolf Wiegrefe auf der Hauswand steht. Vermutlich hat er die Zeit bis zur Volljährigkeit von Heinrich Wolkenhauer überbrückt.

Im Jahr 1909 ist dann der Kaufmann Heinrich Wolkenhauer als Eigentümer aktiv. Er lässt für eine Ladenumgestaltung eine Stahlsäule als Stütze für einen Unterzug einbauen (Bauantrag vom 10. Juli 1909, Stadtarchiv Lüchow). Diese Säule ist heute noch in der 'Alten Jeetzelbuchhandlung' sichtbar. Sie half, das Foto mit der ID 13624 eindeutig der Hamburger Kaffee-Zentrale zuzuordnen. Die Machart der Preisschilder auf beiden Fotos bestätigt dies zusätzlich.

Am 19. November 1927 findet sich ein Hinweis in der 'Zeitung für das Wendland':
"Besitzwechsel. Das Wohnhaus des Kaufmanns Herrn H. Wolkenhauer Hierselbst ging durch Kauf in den Besitz des Herrn C. Schulze, Cigarrenhandlung Hierselbst, über." Das war das Resultat eines Konkurses von Heinrich Wolkenhauer. Aus dem Jahr 1928 existiert ein Bauantrag von Cigarrenhändler Karl Schulz für den Abbruch von Hintergebäuden zum Neubau einer offenen Halle und 2 Spülaborten.

Von 1928 bis 1931 werden sporadisch Anzeigen für die Hamburger-Kaffee-Zentrale von Heinrich Schack geschaltet. Danach wird vermutlich für kurze Zeit K. Trensch das Geschäft weiter geführt haben (dieses Foto).

Am 15. Februar 1934 bittet dann bereits Heinz Bertau um die Genehmigung zur Anbringung eines Sarotti-Reklameschildes (Bauakten Stadtarchiv Lüchow, siehe ID 52797). Seine Geschäftsaufgabe wird am 5. Februar 1976 nach über 40 Jahren Geschäftstätigkeit in der EJZ bekannt gegeben.

Am 2. März 1976 eröffnet Helmut Jahnke ein Fahrradgeschäft (siehe ID 24352).

Seit 1993 befindet sich die 'Alte Jeetzel-Buchhandlung" an dem Standort. Die EJZ vom 18. November 1993: "Lüchow. Die Kreissparkasse machte es nötig: Sechs Jahre und ein paar Tage nach ihrer Eröffnung am 7. November (Lange Straße 50) ist die Lüchower 'Alte Jeetzel-Buchhandlung' von heute an in neuen Räumen zu finden. Der geplante Umbau der Kasse zwang auch Buchhändler Stefan Dahlmann zum Umzug. Auf der Suche nach einer neuen Unterkunft wurde er drei Häuser weiter, in der Langen Straße 47, fündig, an der anderen Uferseite der Alten Jeetzel, die seinem Laden den Namen gegeben hat. (...)"
Herkunft:  Gertrud  Fesser
Quelle:    Stadtarchiv Lüchow
Geschäftshaus
Archiv-ID: 49014
Kommentare
Torsten Schoepe 28.02.2024
Die erste Erwähnung der Hamburger-Kaffee-Zentrale findet sich in der 'Zeitung für das Wendland' am 3.12.1927, Inhaber Walter Homann
Kommentar hinzufügen
 Mit dem Speichern des Kommentars bin ich mit den Datenschutzbestimmungen einverstanden.